VR Bank-Wasgau: Zertifikat für nachhaltiges Banking

Leidenschaftlich, leistungsstark und nachhaltig: Diese Werte sind im Unternehmensleitbild der VR Bank Südliche Weinstraße-Wasgau fest verankert. Für ihre nachhaltige Unternehmensführung ist die Bank vom Institut für Nachhaltiges Banking (INAB) zertifiziert worden. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Marco Kern führt im Interview mit der ADG aus, welche Rolle soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit für den Erfolg der Genossenschaftsbank spielen.


Herr Dr. Kern, Ihre Bank ist seit November 2018 für nachhaltiges Banking zertifiziert.
Wie wird Nachhaltigkeit in der VR Bank konkret umgesetzt?

Nachhaltiges Denken und Handeln sowie einen bewussten Umgang mit vorhandenen Ressourcen wollen wir im gesamten Haus implementieren – sowohl in der Unternehmensstrategie als auch in der Unternehmenskultur. Wir sind überzeugt, dass gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung Nachhaltigkeit als Wert mehr denn je gefragt ist.

Für die Umsetzung haben wir im Nachhaltigkeitsrat kurz- und langfristige Ziele festgelegt, die wir nun Schritt für Schritt angehen. Unter anderem wurde eine Nachhaltigkeitsleitlinie erarbeitet, die dem bisherigen Engagement einen konzeptionellen Rahmen gibt und sich an den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodexes orientiert.
Beispiele für bereits umgesetzte Einzelmaßnahmen sind Nachhaltigkeitskriterien für Eigenanlagen, die erneute Zertifizierung „Beruf und Familie“, die stetige Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, der Betrieb von Elektrotankstellen in Kooperation mit den Stadtwerken oder auch die Vergabe von Spenden und Sponsoring zur Förderung unserer Region.

Aktuell forciert werden Ziele wie der Ausbau des Angebots nachhaltiger Geldanlagen, die Erstellung einer Einkaufs- und Beschaffungsrichtlinie oder auch eine vollständige Ökobilanzierung.


Warum verfolgen Sie als Kreditinstitut nachhaltige Ziele?

Als regionale Genossenschaftsbank liegt es uns am Herzen, unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unserer Heimat zu fördern und voranzubringen. Wir wissen, indem wir soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung übernehmen, legen wir das Fundament für nachhaltigen Erfolg und Zukunftsfähigkeit. Unser Wirtschaften darf die Chancen der jetzigen und der nachfolgenden Generationen nicht mindern. Deshalb handeln wir ganz im Sinne des US-Informatikers und Pioniers Alan Kay: ‚Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet‘.


Und welchen Nutzen haben Ihre Kunden und Mitglieder davon?
Welche Rückmeldungen erhalten Sie zu diesen Themen von Ihren Kunden?

Das gesellschaftliche Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit nimmt kontinuierlich zu. So zeigt beispielsweise die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten unserer Mitglieder und Kunden, dass sie sich verstärkt dafür interessieren, wie ihr Geld angelegt wird. Da deren Ziele und Wünsche für uns an erster Stelle stehen, haben wir uns im Rahmen der Zertifizierung zum Ziel gesetzt, das Thema Nachhaltigkeit in der Kundenberatung aktiv anzusprechen und unser Produktportfolio auszubauen.

Anleger sollen künftig die Gewissheit haben können, dass ihr Geld in Produkte angelegt wird, die sozial und ökologisch unbedenklich sind. Wir reagieren als Bank in der Region auf dieses steigende Bewusstsein, indem wir sicherstellen, dass sowohl die Kreditvergaben als auch die Eigenanlageninvestitionen anhand klar definierter, nachhaltiger Kriterien erfolgen. Sämtliche Rückmeldungen zeigen, dass wir uns hier auf dem richtigen Weg befinden.


Was ist für die Zukunftsfähigkeit der Volksbanken Raiffeisen Banken aus Ihrer Sicht besonders wichtig? Welche Rolle spielt Weiterqualifizierung für Sie in diesem Zusammenhang?

Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Volksbanken Raiffeisenbanken ist, dass die Menschen, die den genossenschaftlichen Gedanken mit Leben füllen, wandlungsfähig bzw. agil bleiben, um stets auf sich ändernde Kundenwünsche und -bedürfnisse eingehen zu können. Gerade die Fähigkeit vorauszudenken und dabei werteorientiert zu agieren, wird zuallererst durch kompetente, begeisterte und tatkräftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreicht.

Unsere Führungskräfte nehmen hier eine zentrale Rolle als Bindeglied zwischen Strategie und Umsetzung ein. In dieser Aufgabe müssen sie unterstützt und gefördert werden. Hierzu bedarf es einer ständigen Weiterqualifizierung, wofür wir gerne die Angebote der ADG in Anspruch nehmen.

Weitere Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit:

Evangelische Bank eG:

„Nur eine nachhaltige Bank ist fit für die Zukunft“

ADG Business School: 

Wissen für eine nachhaltige Wirtschaftsordnung